Zuwachs in Westfalen-Lippe liegt über NRW-Entwicklung / Burgen und Schlösser sind weiter ein Publikumsmagnet
Münster (20. Juli). Der Tourismus in Westfalen-Lippe hat in den ersten vier Monaten 2016 deutlich zugelegt: Die Übernachtungszahlen lagen mit 7,6 Millionen um insgesamt 277.000 Übernachtungen höher als im Vorjahreszeitraum. Die Steigerungsrate von 3,8 Prozent lag erstmals wieder über dem Entwicklungsniveau von Nordrhein-Westfalen, aber leicht unterhalb des bundesweiten Wachstums in Höhe von 4,5 Prozent. Das geht aus dem aktuellen Infobrief zum Sparkassen-Tourismusbarometer hervor, den der Sparkassenverband Westfalen-Lippe veröffentlicht.
Übernachtungen:
Das größte Wachstum gab es im Münsterland mit einem Plus von 78.000 Übernachtungen auf 1,1 Millionen (+7,6 Prozent). Das Sauerland (inkl. Willingen) verbuchte in den ersten vier Monaten 2,3 Millionen Übernachtungen und eine Steigerung um 111.000 (+5,0 Prozent). Großen Anteil an der guten Entwicklung hatte der Nachfragezuwachs aus den Niederlanden (+15,1 Prozent oder +48.000 Übernachtungen). Das Ruhrgebiet schloss das erste Tertial mit +3,8 Prozent (+73.000) und rund 2,0 Millionen Übernachtungen ab. Die Betriebstypen Ferienhäuser/-wohnungen, Vorsorge-/Rehakliniken und Camping wiesen dabei zweistellige Entwicklungsraten aus. Der Teutoburger Wald übertraf das Vorjahresergebnis leicht um +21.000 Übernachtungen auf insgesamt 1,9 Millionen (+1,1 Prozent). Vor allem die Hotels in der Region setzten ihren Wachstumstrend fort (+3,7 Prozent). Einzig die Bilanz in der Region Siegerland-Wittgenstein (-2,5 Prozent) rutschte in die Minuszone. Erneut zeichneten die Vorsorge- und Rehakliniken (-7,0 Prozent) für den leichten Rückgang verantwortlich.
Wachstumsmotor in Westfalen-Lippe war in den ersten vier Monaten der Auslandstourismus mit einem Zuwachs von 7,9 Prozent (+85.000 Übernachtungen). Aber auch der Inlandsmarkt legte zu (+3,1 Prozent / +192.000). Besonders dynamisch fiel der Zuwachs bei den inländischen Gästeübernachtungen im Münsterland (+7,7 Prozent) aus.
Stimmung:
Knapp drei Viertel der befragten westfälisch-lippischen Touristiker zeigten sich mit den ersten vier Monaten im Jahr 2016 zufrieden oder sogar sehr zufrieden. Negative Einschätzungen hingen mit der durchwachsenen Witterung zusammen. Auch Einschränkungen bei den Beherbergungskapazitäten wirkten sich hemmend auf die Tourismusentwicklung aus.
Freizeitwirtschaft:
Die Freizeitwirtschaft, für die das Sparkassen-Tourismusbarometer Westfalen-Lippe eine exklusive Marktbeobachtung durchführt, entwickelte sich zum Jahresstart 2016 positiv. Die Besucherzahlen lagen, trotz des frühen Osterferientermins, um 2,8 Prozent über dem Vorjahreswert.
Die Ergebnisse der Freizeitwirtschaft im Einzelnen:
Burgen und Schlösser bleiben der Publikumsmagnet Nr. 1 und verzeichneten im Zeitraum Januar bis April mit 28,1 Prozent ein deutliches Besucherplus. Besonders die Monate März (61,9 Prozent) und April (24,4 Prozent) brachten überdurchschnittliche hohe Zuwachsraten. Die Zuwächse lassen sich hauptsächlich mit Sondereffekten einzelner Anbieter erklären: Investitionen in die Angebotsqualität, aber auch die weiterhin hohe Anziehungskraft des UNESCO-Weltkultur-erbes Schloss Corvey waren hierfür verantwortlich.
Museen/Ausstellungen folgen auf Platz 2 mit einem Wachstum von 27,3 Prozent. Sonderausstellungen und zusätzliche Investitionen trugen dazu bei, neue Besucher zu gewinnen.
Theater und Musicals wiesen im ersten Tertial ein Plus von 5,1 Prozent aus. Stadtführungen wurden auch im Frühjahr 2016 stetig nachgefragt und sorgten für eine Steigerung von 4,2 Prozent zum Vorjahresniveau. Die Besucherzahlen der Erlebnisbäder und Thermen fielen im ersten Jahresdrittel um 2,8 Prozent höher aus. Trotz schwieriger Wetterbedingungen zum Saisonauftakt verbuchten auch die Landschaftsattraktionen(Parks, Gärten etc.) einen leichten Anstieg von 2,3 Prozent.
Zoos und Tierparks mussten starke Verluste (-19 Prozent) hinnehmen – im Monat März 2016 gingen mit -26,4 Prozent die meisten Besucher verloren. Auch Naturinfozentren(-14,5 Prozent) und Freizeit- und Erlebniseinrichtungen
(-9,8 Prozent) hatten größere Besuchereinbußen zu beklagen.
Über weiterführende aktuelle Trends und Entwicklungen zum Tourismus in der Region Westfalen-Lippe informiert die beigefügte Infografik.
Das Sparkassen-Tourismusbarometer Westfalen-Lippe beobachtet seit 2013 die Tourismusentwicklung der Region. Es zeigt Marktpotenziale auf, weist auf Branchenprobleme hin und bietet Lösungen dafür an. Die Infobriefe liefern in regelmäßigen Abständen aktuelle Erkenntnisse zur touristischen Marktentwicklung. Der ausführliche Infobrief zum Sparkassen-Tourismusbarometer ist unter
www.s-tourismusbarometer-wl.eu im Downloadbereich hinterlegt.
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