Übernachtungstourismus wächst seit 2010 um 16 Prozent / Digitalisierung als Herausforderung für die Branche
Münster (6. Dezember 2016). NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin wird am 12. Dezember 2016 in Schwerte zum zweiten Mal den Sparkassen-Tourismuspreis Westfalen-Lippe verleihen. Im Vorfeld hat er Fragen zum Stellenwert des Tourismus und zu aktuellen Herausforderungen für die Branche beantwortet.
Bereits bei der Premiere des Sparkassen-Tourismuspreis Westfalen-Lippe im Jahr 2014 haben Sie die Schirmherrschaft übernommen. Warum unterstützen Sie diesen Wettbewerb?
Duin: Mit einem Jahresumsatz von über 40 Milliarden Euro und rund 600.000 Beschäftigten in der Branche ist der Tourismus für Nordrhein-Westfalen ein wichtiger und wachsender Wirtschaftsfaktor. Wo Wachstum ist, ist auch Konkurrenz – und die ist groß und schläft nicht. Wer etwas Neues oder Einzigartiges präsentiert und damit ein Bedürfnis beim Gast weckt, hat Erfolg. Der Tourismuspreis der Sparkassen fördert Ideen und neue Denkansätze. Dadurch eröffnen sich neue Chancen, Betriebe zu modernisieren und fit für die Zukunft zu machen. Weil davon die gesamte Region profitiert, habe ich die Schirmherrschaft über den Wettbewerb erneut sehr gerne übernommen.
Der Tourismus ist also ein Wachstumsmarkt?
Duin: Eindeutig ja. Im sechsten Jahr in Folge ist die Übernachtungszahl in NRW gestiegen. Die Rekordjahre haben uns seit 2010 ein Wachstum um fast 16 Prozent auf rund 49 Millionen Übernachtungen beschert. Damit liegen wir knapp über dem Bundestrend und auf Rang 2 – hinter Baden Württemberg – der großen Flächenländer.
In den ersten sieben Monaten dieses Jahres ist die Zahl der Gäste und der Übernachtungen in NRW erneut gestiegen um jeweils 1,7 Prozent.
Was macht aus ihrer Sicht den Tourismus in Westfalen-Lippe aus?
Duin: In Westfalen-Lippe gibt es sehr reizvolle Naturlandschaft in unmittelbarer Nachbarschaft zu pulsierenden Städten. Ohne großen Reiseaufwand kann man die Entspannung und Entschleunigung im ländlichen Raum mit dem vielfältigen Angebot der urbanen Zentren kombinieren. Das macht die Region für Urlauber und Unternehmen gleichermaßen attraktiv. Auch Gäste aus dem Ausland kommen immer häufiger her: Wir begrüßen heute im Vergleich zum Jahr 2010 rund 25 Prozent mehr Übernachtungsgäste aus dem Ausland.
Welche Herausforderungen sehen Sie für die Tourismusbranche?
Wie auch in vielen anderen Wirtschaftsbereichen, ist der digitale Wandel eine enorme Herausforderung für die Tourismusbranche. Die Spielregeln im Wettbewerb um die Gäste ändern sich. Neue digitale Wettbewerber drängen in den Markt. Die Tourismusakteure können viel von bereits stärker digitalisierten Branchen lernen. Digitalisierung bedeutet weitaus mehr als Online-Marketing. Interne Abläufe wie allgemeine Verwaltungstätigkeiten oder das Wissens- und Projektmanagement gehören genauso auf die Agenda wie die externe Kommunikation und der E-Commerce.
Das Tourismusbarometer für Westfalen-Lippe ist im Jahr 2016 zum vierten Mal erschienen. Wie ordnen Sie das Engagement der Sparkassen in Westfalen-Lippe für den Tourismus ein?
Duin: Das Sparkassen-Tourismusbarometer Westfalen-Lippe ist ein hervorragendes Instrument, um touristische Entwicklungen abzubilden, neue Trends aufzuspüren und künftige Tourismusinvestitionen passgenau zu platzieren. Mit der Analyse der Tourismuswirtschaft leisten die Institute deshalb einen wichtigen Beitrag, die Weichen für diese wachsende Branche richtig zu stellen und die Qualität des Tourismus in Westfalen-Lippe zu steigern. Davon profitiert nicht nur das Hotel- und Gastgewerbe, sondern auch der Wirtschaftsstandort insgesamt, weil der Tourismus als positiver Standortfaktor und Imageträger immer wichtiger wird.
Ansprechpartnerin für alle Fragen rund um das Tourismusbarometer ist
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