Stars aus Film und Fernsehen, internationales Programm von klassisch bis provokant: Das älteste Theaterfestival Europas findet jährlich in Recklinghausen statt und ist ein richtiger Publikumsmagnet.
„Stadt der Ruhrfestspiele“ nennt sich Recklinghausen stolz. Tatsächlich kann die Kreisstadt am Rande des Ruhrgebiets stolz auf ihr Theaterfestival sein – handelt es sich doch um eines der bedeutendsten und traditionsreichsten Theaterfestivals des Landes und sogar um das älteste Europas.
Während der Festspielzeit von Anfang Mai bis Mitte Juni wird Recklinghausen jedes Jahr aufs Neues zu einem Anziehungspunkt für Künstler und Theaterbegeisterte aus aller Welt. Jährlich am ersten Mai kommen das nördliche Ruhrgebiet sowie nationale und internationale Besucher im Park um das Festspielhaus zusammen, um den Start des Festivals mit einem großen Kulturvolksfest zu feiern.
Die Wurzeln der Ruhrfestspiele sind eng mit der Geschichte des Ruhrgebiets verknüpft. Ihren Ursprung haben sie in einer beispiellosen Solidaritätsaktion: Im kalten Nachkriegswinter 1946/47 standen die Hamburger Bühnen vor der Schließung, weil Kohle zur Beheizung von Proberäumen und Bühnen fehlte. Mit dem Mut der Verzweiflung machte sich eine Delegation mit zwei LKWs auf ins Ruhrgebiet und schilderte Recklinghäuser Bergarbeitern ihre Situation.
Gemeinsam schummelten Theaterleute und Kumpels mehrere Fuhren Kohlen illegal an der Militärpolizei vorbei und sicherten so den Spielbetrieb in der Hansestadt. Im darauffolgenden Sommer besuchten 150 Schauspieler Recklinghausen und gastierten zum Dank unter dem Motto „Kunst gegen Kohle“ im Saalbau der Stadt.
So angestaubt dieses Motto im verwandelten, zukunftsgewandten Ruhrgebiet heute klingen mag, der Grundgedanke bleibt zeitlos aktuell. Hier im Norden des Ruhrgebiets wurde der ideelle Grundstein für das neue kulturelle Selbstbewusstsein der Region gelegt und gleichzeitig ein Festival von europäischem Rang geschaffen.
Nächster Termin: 1. Mai bis 9. Juni 2019
(Quelle: NRW-Tourismus)